Vierzig Mitglieder der Bürgerenergiegenossenschaft Schemmerhofen waren vor kurzem in einer Fachexkursion „Klimaschutz“ bei den Illwerken VKW in Vorarlberg. Unter Federführung von Anton Hagel ging es mit dem Bus ins Montavon zur VKW in Vandans. Nach einem Bildvortrag mit Zahlen und den technischen Einzelheiten zum hochmodernen Pumpspeicherwerk „Kopswerk II“, schloss sich im Kraftwerk eine Führung an. Nach dem unscheinbaren Felseneingang ging es zuerst in den Zugansstollen mit mächtigen Schiebern die zur Wasserführung auf die Turbinen notwendig sind. Anschließend ging es in die riesige Maschinenhalle mit dem Herzstück des Kraftwerks, den Turbinen, Pumpen , Generatoren und den Steuerelementen. Entstanden sind die meisten Stollen und die Maschinenhalle durch eine Meisterleistung von vielen hunderten Sprengungen im Felsen. Nur wenige Stollen wurden mit einer Tunnelfräsmaschine ausgebrochen. Das Kernstück des Kraftwerks ist der Maschinensatz, mit einer Wellenlänge von über 30 Metern. Auf dieser sitzt das Turbinenrad, der Generator und die Pumpe. Durch den hohen Gefälleunterschied von 819 mtr ist eine Generatorleistung von rund 600 MVA zu erzielen! So fließt aus dem Kopssee das Wasser über einen flachen Druckstollen in Richtung Kraftwerk, ehe es fast senkrecht über einen Druckschacht zu den Turbinen abfällt und im Ausgleichsbecken Rifa zurückgehalten wird. Von hier aus wird das Wasser wieder in den Kopssee zurückgepumpt. So stellt das Kopswerk II im Turbinenbetrieb als auch im Pumpbetrieb eine bedarfsgerechte Spitzen- wie auch Regelenergie bereit und liefert diese auch über die EnBW nach Süddeutschland und ins Europäische Verbundnetz. Die EnBW hat am Kraftwerk eine Beteiligung von 50% und somit auch Bezugsrechte von 50% der Erzeugten Leistung. Der nächste Höhepunkt war die Auffahrt über die Hochalpenstraße mit 30 Straßenkehren zum mit 2.030 Metern hoch gelegen Silveretta-Stausee, welcher der Jahresspeicherung zur nachgelagerten Stromerzeugung dient. Mit einem sehr beeindruckendem fantastischen Panorama mit Blick auf den Piz Buin wurde die Heimreise angetreten. Den gastronomischen Abschluss bildete ein reichhaltiges und ausgiebiges Vesper im Zug um Zug.